Zahlreiche Schäden
Der Bau besteht aus einem rechteckigen Kirchenschiff mit ostseitiger Apsis. Im Innenraum befindet sich auf einer kleinen Empore eine Winterkirche, also ein kleinerer beheizbarer Raum, der den Kirchenbesuch im Winter erträglicher macht. Die beiden Giebelwände sind aufwändig gestaltet mit stufenförmig gegliederten Staffelgiebeln. Das Mauerwerk besteht aus Feldsteinen, in beiden Giebeln wird es von Ziegeln abgelöst. Die kleine Kirche benötigte dringend ein neues Dach, da bei Regen bereits Wasser in den Bau drang, das dem Holz, gemeinsam mit Schädlingen, schon erheblichen Schaden zugefügt hatte. Doch der geschätzte finanzielle Aufwand war hoch und nicht allein durch die Kirchengemeinde zu stemmen. Die engagierten Dorfbewohner ließen sich davon jedoch nicht entmutigen und machten sich auf die lange Suche nach Fördermitteln.
In die Archive geschaut
Einen Pluspunkt auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten brachte ein Blick in die Archive: Er ergab, dass in dem Bau einst Marie Schnür getauft wurde, die in Wegezin ihre Jugend verbrachte. Die Künstlerin wird in der Literatur selten erwähnt, prägte mit ihren Titelbildern für die Zeitschrift „Jugend“ jedoch ein Stück des Jugendstils mit. Berühmt hingegen ist bis heute ihr Ehemann Franz Marc, der als der bedeutendste Maler des Expressionismus in Deutschland gilt. Mit diesem historischen Fund konnten die Wegeziner auf eine kulturhistorische Bedeutung der unter Denkmalschutz stehenden Kirche hinweisen und erhielten schließlich einen ersten Förderbescheid.